Die Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft 1932/33 des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine (VMBV) war die 32. und letzte Spielzeit der Mitteldeutschen Fußballmeisterschaft. Die diesjährige Meisterschaft, wurde nun noch einmal mittels zahlreicher regionaler Gauligen ausgetragen, deren Sieger in einer K.-o.-Runde aufeinandertrafen. Durch einen 3:1-Erfolg über den Titelverteidiger PSV Chemnitz, gewann der Dresdner SC zum sechsten Mal höchst eindrucksvoll die Mitteldeutsche Fußballmeisterschaft und qualifizierte sich damit für die Endrunde zur Deutschen Meisterschaft 1932/33, während der die Dresdner bereits nach einer 1:2-Heimniederlage (n. V.) gegen den SV Arminia Hannover im Achtelfinale ausschieden. Wiederum war ebenfalls der Mitteldeutsche Pokalsieger für die Endrunde qualifiziert. Da der Dresdner SC auch den Pokalsieg errang, nahm der unterlegene Finalist Chemnitzer PSV den zweiten Startplatz für Mitteldeutschland ein. Aber auch die Chemnitzer schieden schon im Achtelfinale nach einer 1:6-Niederlage gegen den FSV Frankfurt aus.
Es war die letzte Spielzeit des VMBV. Im Zuge der politischen Gleichschaltung, wurde der Verband dann wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 aufgelöst. Die überwiegende Anzahl der Vereine wurde so für 1933/34 dem Fußballgau Mitte, dem Fußballgau Sachsen oder dem Fußballgau Berlin-Brandenburg zugeordnet.
Modus
Die Teilnehmer an der Mitteldeutschen Endrunde wurden letztmals wiederum mittels 22 regional begrenzter Gauligen ausgespielt. Die Gewinner dieser Ligen qualifizierten sich für die Endrunde um die Mitteldeutsche Meisterschaft 1932/33.
Gau Altmark
Die Wittenberger Vereine aus dem Gau Altmark wurden nach dieser Spielzeit dem Fußballgau Berlin-Brandenburg zugeordnet, die Altmärkischen Vereine dem Fußballgau Mitte.
Für die oberste Gauliga wurden die Vereine nicht berücksichtigt.
Gau Anhalt
Vereine aus dem Gau Anhalt wurden dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Für die erstmalige Austragung der obersten Gauliga wurde jedoch kein Verein aus Anhalt berücksichtigt. Der Rekordsieger der Gauliga Mitte, der SV Dessau 05, stieg erst zur Saison 1935/36 in die Gauliga Mitte auf.
Gau Eichsfeld
Entscheidungsspiel Platz 1
Gau Elbe
Vereine aus dem Gau Elbe, (bis 1932: Gau Mittelelbe) wurden nach 1933 dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Für die erstmalige Austragung der obersten Gauliga Mitte 1933/34 qualifizierten sich die drei besten Vereine dieser Spielzeit. Übrige Vereine wurden in die unteren Ligen des Sportgaus eingeordnet.
Gau Erzgebirge
Die Vereine aus dem Gau Erzgebirge spielten ab der kommenden Spielzeit im Fußballgau Sachsen. Für die erstmalige Austragung der obersten Liga wurde kein Verein aus dem Gau Erzgebirge berücksichtigt.
Staffel Erzgebirge
Entscheidungsspiel Platz 1
Staffel Obererzgebirge
Finale Gau Erzgebirge
Gau Harz
Vereine aus dem Gau Harz wurden nach dieser Spielzeit dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Für die erstmalige Austragung der obersten Gauliga wurde kein Verein berücksichtigt.
Gau Kyffhäuser
Vereine aus dem Gau Kyffhäuser wurden nach dieser Spielzeit dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Für die erstmalige Austragung der obersten Gauliga wurde kein Verein berücksichtigt.
Gau Mittelsachsen
Vereine aus dem Gau Mittelsachsen wurden nach dieser Spielzeit dem Fußballgau Sachsen zugeordnet. Beide bestplatzierten Vereine erhielten einen Startplatz in der obersten Gauliga Sachsen 1933/34.
Gau Mulde
Die Vereine im Gau Mulde wurden nach dieser Spielzeit dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Der diesjährige Sieger erhielt einen Startplatz in der obersten Gauliga Mitte 1933/34. Dort konnte sich der VfL 1911 Bitterfeld zwei Jahre lang halten.
Staffel Altmulde
Staffel Elbe-Elster
Finale Gau Mulde
Gau Nordthüringen
Auch die Vereine aus dem Gau Nordthüringen wurden nach dieser Spielzeit dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Die beiden bestplatzierten Vereine erhielten einen Startplatz für die oberste Gauliga.
Gau Nordwestsachsen
Die Vereine aus dem Leipziger Raum wurden nach dieser Spielzeit in den Fußballgau Sachsen eingeordnet. Die spielstarken Vereine der Liga erhielten zwei Startplätze für die oberste Gauliga.
Gau Oberlausitz
Vereine aus dem Gau Oberlausitz spielten fortan im Fußballgau Sachsen, wurden aber für die erstmalige Austragung der obersten Gauliga nicht berücksichtigt. Erst 1942 gelang mit dem FC Sportlust Zittau einem Verein aus der ehemaligen Gauliga Oberlausitz der Sprung in die Gauliga Sachsen.
Gau Osterland
Vereine aus dem Gau Osterland wurden nach dieser Spielzeit dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Für die erstmalige Austragung der erstklassigen Gauliga wurde kein Verein aus dieser Liga berücksichtigt.
Gau Ostsachsen
Die Vereine im Gau Ostsachsen, (Großraum Dresden), wurden ab 1933 dem Fußballgau Sachsen zugeordnet. Für die erstmalige Austragung der erstklassigen Gauliga Sachsen 1933/34 wurden der Dresdner SC und Guts Muts Dresden berücksichtigt.
Gau Ostthüringen
Der Sieger des Gaus Ostthüringen erhielt für die kommende Spielzeit einen Startplatz in der erstklassigen Gauliga Mitte 1933/34. Übrige Vereine wurden in die unteren Ligen des Fußballgaus Mitte eingeordnet.
Quelle : Jenaische Zeitung vom 12. Juni 1933 , Seite 8 : SC Weimar : 1.SV Jena 2:3 - letztes Gauspiel Ostthüringen
Gau Saale
Vereine aus der Gauliga Saale wurden nach dieser Spielzeit in den Fußballgau Mitte eingeordnet. Die beiden besten Mannschaften in dieser Spielzeit erhielten einen Startplatz für die erstklassige Gauliga Mitte 1933/34. Der Hallesche FC Wacker konnte diese Liga gewinnen und wurde somit erster Meister des Gau Mitte.
Gau Saale-Elster
Die Vereine aus dem Gau Saale-Elster wurden nach dieser Spielzeit ebenfalls in den Fußballgau Mitte eingeordnet, erhielten jedoch keinen Startplatz für die erste Saison der erstklassigen Gauliga Mitte.
Gau Südthüringen
Der bestplatzierte Verein aus dem Gau Südthüringen erhielt in der kommenden Spielzeit einen Startplatz für die neu installierte erstklassige Gauliga Mitte. Dort errang der SV 08 Steinach sogar den Vizemeistertitel. Alle übrigen Vereine wurden in die unteren Ligen des Fußballgau Mitte, bzw. die Coburger Vereine, in den Fußballgau Bayern eingeordnet.
Gau Vogtland
Die Vereine aus dem Gau Vogtland wurden nach dieser Spielzeit in den Fußballgau Sachsen eingeordnet. Ursprünglich sollten beide bestplatzierte Vereine aus dieser Saison einen Startplatz in der kommenden erstklassigen Gauliga Sachsen 1933/34 erhalten. Nach Protest des Viertplatzierten Plauener SuBC, durfte dann auch dieser in der kommenden Spielzeit in der Gauliga Sachsen agieren, wodurch diese einmalig mit elf Mannschaften ausgetragen wurde.
Während die SpVgg Falkenstein und der 1. Vogtländischer FC Plauen direkt abstiegen, verblieb hingegen der Plauener SuBC für zwei Spielzeiten in dieser Gauliga.
Gau Wartburg
Vereine aus dieser Liga wurden zur kommenden Spielzeit dem Fußballgau Mitte zugeordnet. Einen Startplatz für die oberste Gauliga Mitte erhielten die Vereine jedoch nicht.
Gau Westsachsen
Die zukünftig in den Fußballgau Sachsen zugeordneten Vereine aus dem Gau Westsachsen erhielten für die kommende Spielzeit zwei Startplätze für die erstklassige Gauliga Sachsen.
Gau Westthüringen
Die Vereine aus dem Gau Westthüringen spielten ab kommender Spielzeit im Fußballgau Mitte. Für die erstmalige Austragung der erstklassigen 1933/34 wurde kein Verein aus Westthüringen berücksichtigt.
Meisterschafts-Endrunde
Die Meisterschafts-Endrunde fand im K.-o.-System statt. Qualifiziert waren die Meister der einzelnen Gaue. In der ersten Runde gab es zahlreiche Freilose.
1. Runde
2. Runde
- Quelle: Jenaische Zeitung vom 13. März 1933, Seite 6
Viertelfinale
- Quelle : Jenaische Zeitung vom 27. März 1933 , Seite 6
Halbfinale
- Quelle: Jenaische Zeitung vom 27. März 1933, Seite 6 Jenaische Zeitung vom 3. April 1933, Seite 7
Finale
Weblinks
- Tabellen der mitteldeutschen Fußballmeisterschaft 1932/33
- Meisterschaft 1933 bei rsssf.org
Literatur
- Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
- Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
- Thüringer Fußball-Verband (Hrsg.) „100 Jahre Fußball in Thüringen“. Verlag Frankenschwelle KG, Hildburghausen 2001. ISBN 3-86180-122-1




