Die Liste von Plätzen und Alleen in der Altstadt von Regensburg enthält Plätze, besondere Orte, Alleen und Parks in Regensburg, die im Bereich der zum UNESCO-Welterbe gehörenden Altstadt von Regensburg liegen oder diesem Bereich nah benachbart sind.

Vorbemerkungen zum erfassten Areal

Der Bereich der zum UNESCO-Welterbe gehörenden heutigen Altstadt von Regensburg geht an einigen Orten über den Bereich der mittelalterlichen Altstadt hinaus, die bis 1860 am südlichen Ufer der Donau verlief und von der Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochenen Stadtmauer begrenzt war. Der heutige UNESCO-Welterbe-Bereich von Regensburg umfasst aber auch die bis 1924 noch nicht zu Regensburg gehörende bayerische Kleinstadt Stadtamhof am nördlichen Ufer der Donau. Deshalb sollte hier auch der Bereich der im Stadtgebiet von Regensburg fließenden Donau mit den beiden Donauinseln Oberer Wöhrd und Unterer Wöhrd erfasst werden. Auch Plätze und Alleen im Vorort Stadtamhof sollten aufgenommen werden.

Ab 1800 wurde die damalige Altstadt am Südufer der Donau von der meist zweireihigen Baumallee umgeben, deren Verlauf sich überwiegend an der damals noch existierenden Stadtmauer orientierte. Die Allee endete im Westen bzw. im Osten an den Orten der ehemaligen West- bzw. Ostbastei, wo jeweils Parkanlagen entstanden. Die weitgehend erhaltene heutige Baumallee wird an drei Plätzen (Platz der Einheit, Ernst-Reuter-Platz, Stobäus-Platz) vom Verkehr beeinträchtigt. Von den drei Plätzen liegen zwei Plätze (Platz der Einheit, Stobäus-Platz) knapp außerhalb des UNESCO-Welterbe-Bereichs, werden aber mit aufgenommen. Einige der in die Liste aufgenommenen Plätze und Alleen sind nicht mit den hier angegebenen Namen öffentlich ausgeschildert, oder ihre Namen sind nicht offiziell und nur im allgemeinen Sprachgebrauch der Einwohner gebräuchlich.

Entstehung der Plätze innerhalb der von der Stadtmauer umfassten Altstadt

In der dicht bebauten Altstadt von Regensburg mit ihren meist schmalen Straßen und Gassen sind die im Laufe der Jahrhunderte entstandenen Plätze wichtige Strukturelemente, die nicht nur das heutige Erscheinungsbild der Altstadt gliedern und prägen, sondern auch die hohe Aufenthaltsqualität in der seit 1990 zunehmend verkehrsberuhigten Altstadt ausmachen. Die Entstehung der ersten Plätze erfolgte bereits zur Römerzeit und berücksichtigte das damalige Wegenetz und Lage und Abmessungen der damaligen Bauten innerhalb des ummauerten römischen Legionslagers Castra Regina. Die Entwicklung der Plätze außerhalb des Römerlagers folgte dem Verlauf der über die vier Tore an das Römerlager angebundenen Versorgungsstraßen und nutzte dort vorhandene unbebaute Areale. Die bereits früh besiedelten Flächen vor dem Westtor des Römerlagers wurden bereits im Zuge der ersten Stadterweiterung im frühen Mittelalter (9. Jahrhundert) durch den Bau der Arnulfinischen Stadtmauer in das Stadtgebiet einbezogen. Dafür wurde die westliche Mauer des Römerlagers abgebrochen und 500 m weiter westlich die Arnulfinische Stadtmauer erbaut. Dadurch entstanden die beiden Vorläufer der noch heute wichtigsten Plätze in der westlichen Altstadt, der Haidplatz und außerhalb der neuen Stadtmauer der große Jakobshof (benannt nach dem im 11. Jahrhundert dort erbauten Schottenkloster St. Jakob), aus dem sich viel später Arnulfsplatz und Bismarckplatz entwickelten.

Diese früh entstandenen Plätze wurden erst im Zuge der zweiten Stadterweiterung im späten Mittelalter am Ende des 13. Jahrhunderts in das Stadtgebiet einbezogen. Mit dem Bau der mittelalterlichen Stadtmauer wurden auch die östlich vor der Altstadt liegenden Altstadt-Plätze in das ummauerte Stadtgebiet einbezogen.

Entstehung von Plätzen außerhalb der von der Stadtmauer umfassten Altstadt

Eine Sonderstellung hinsichtlich seiner Verortung, seiner Ausmaße und auch seiner Benennung hat der „Ernst Reuter-Platz“. Dieser Platz hat seinen Namen nach dem damaligen Berliner Bürgermeister erst nach dem Zweiten Weltkrieg zur Zeit der Berlin-Blockade erhalten. Die Ausmaße des Platzes waren zunächst beschränkt auf einen kleinen Straßen- und Fußgängerbereich südlich der dort am damaligen Ende der Maximilianstraße nach 1945 entstanden großen Neubauten. Dort wurde 1966 auch der von Richard Triebe geschaffene Gedenkstein für Berlin platziert. Heute hat sich die Bezeichnung „Ernst-Reuter-Platz“ auf das südlich anschließende Gelände bis hin zum Bahnhof so ausgeweitet, dass sogar weitgehend auf die Bezeichnung „Bahnhofsplatz“ verzichtet wird. Das gesamte Gelände dieses großen Ernst-Reuter-Platzes war schon im Mittelalter mit dem nahe benachbarten Peterstor als dem wichtigen südlichen Zugang zur Stadt eng verbunden, wurde aber nicht „Petersplatz“ genannt, weil es außerhalb der Stadt vor der Stadtmauer lag wohl auch um Namenskonflikte mit einem anderen, kleinen Petersplatz im Dombereich und mit dem St. Peter geweihten Regensburger Dom selbst zu vermeiden. Wohl aber wurden Gebäude und Einrichtungen, die auf diesem Gelände vor dem Peterstor entstanden, mit dem Namen „Peter“ benannt, wie z. B. das Peterskirchlein, das Kloster St. Peter (Regensburg) oder auch der 1543 dort eingerichtete protestantische „Petersfriedhof“, der bis 1930 bestand und 1804 noch durch einen katholischen „Petersfriedhof“ südlich ergänzt wurde. Nach dem Abräumen der raumgreifenden und hinderlichen Vorwerke, die der bis 1860 existierenden Stadtmauer im Süden und Westen vorgelagert waren, wurde ab 1796 die Fürst-Anselm-Allee angelegt. Die Allee umfasste die gesamte südliche Altstadt und damit auch die beiden Friedhöfe auf dem heutigen Ernst Reuter-Platz. Während der katholische Petersfriedhof 1892 dem Bau des neuen Bahnhofs weichen musste, blieb der protestantische Petersfriedhof zunächst erhalten, wurde aber bis zu seiner endgültigen Auflösung nach 1930 nicht mehr genutzt. Das gesamte Gelände des heutigen „Ernst-Reuter-Platzes“ südlich der 1810 neu entstandenen Maximilianstraße und ihrem südlich abschließenden Maxtor bis hin zum Bahnhof wurde integraler Bestandteil der nach 1800 entstandenen parkartigen Fürst Anselm-Allee, die durch den ebenfalls neu entstandenen Schlosspark erweitert, 1809 mit dem Kepler-Monument und mit weiteren Denkmälern und Bauten wie dem Gartenschlösschen Theresens Ruh aufgewertet wurde. Allerdings musste der Bahnhof trotz dieser Parkanlagen an die Altstadt angeschlossen werden. Das erfolgte durch Verlängerung der Maximilianstraße, bzw. ausgehend vom Dachauplatz, durch Verlängerung der „Klarenangerstraße“, die zur „D. Martin-Luther-Straße“ wurde.

Liste der Plätze A, B

Liste der Plätze D, E

Liste der Plätze F, G

Liste der Plätze H, J

Liste der Plätze K, L

Liste der Plätze M, N

Liste der Plätze O, P

Liste der Plätze R, S

Liste der Plätze V, W, Z

Einzelnachweise


Die Altstadt von Regensburg Römer, Kaiser und Könige

Altstadt von Regensburg Fotografie, Digital, Stadt, Fenster von

Eindrücke aus der Regensburger Altstadt Regensburg, Bayern

Blick auf die Dächer der Altstadt von Regensburg (Deutschland

Eindrücke aus der Regensburger Altstadt Regensburg, Bayern